 | Warum ist eine Nachbehandlung des Betons von Bodenplatten bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer wichtig und wie wird sie richtig ausgeführt ? Antwort: Wichtige Beurteilungskriterien für eine Bodenplatte ist die Betonfestigkeit und die Wasserundurchlässigkeit. Die Betonfestigkeit ist um so höher, je höher der Hydratationsgrad ist, also je mehr Hydratationsprodukte (vor allem Calciumsilicathydrate) sich bilden können Weiterhin hängt die Betonfestigkeit und die Wasseraufnahme vom Kapillarporenanteil des Betons ab. Mit Zunahme des Kapillarporenanteil nimmt die Betonfestigkeit ab und die Wasserdurchlässigkeit steigt an. Da es sich bei den Hydratationsprodukten um wasserhaltige Verbindungen handelt ist es für die Festigkeitsentwicklung wichtig, dass der Beton nicht austrocknet. Das leider manchmal praktizierte wässern der Bodenplatte mit Gartenschlauch oder dgl. erhöht den Wasser/Zementwert. Dadurch erhöht sich der Kapillarporenanteil und damit verbunden sinkt die Betonfestigkeit und Wasserundurchlässigkeit. Außerdem kommt es dadurch zu hohen Temperaturunterschieden zwischen gekühlten und nicht gekühlten Betonbereichen. Diese führen zu unerwünschten Spannungen und Rissen. Eine wirkungsvolle und gebräuchliche Maßnahme gegen vorzeitiges Austrocknen ist das sorgfältige Abdecken mit ca. 0,2 mm dicken, dampfdichten Kunststoff-Folien. Dadurch wird auch dem oft unterschätzten starken Wasserentzug durch Windeinwirkung entgegengewirkt. Um diese unerwünschte Luftbewegung auf der Betonoberfläche auszuschließen, ist die Folie an den Bodenplattenrändern herunter zuziehen und möglichst zu beschweren.
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